Englischer Garten

Tipps und Tricks für den perfekten englischen Rasen

Englischer Gartenrasen ist aus vielen Gärten, Parks und Schlössern nicht wegzudenken. Auch viele Gartenfreunde wünschen sich einen perfekten Rasen im englischen Stil. Fragen Sie in Gartenforen und Gruppen nach dem Rezept für einen perfekten englischen Rasen, bekommen die Freunde des grünen Teppichs oft nur den Tipp, eine Samenmischung für eine Blumenwiese und Bienenweide auszustreuen. Das mag zwar für die Umwelt, unsere Insekten, Bienen und Vögel ideal sein, hilft dem Freund des englischen Rasens aber nicht weiter. Daher will ich Ihnen ein paar Tipps für das Anlegen und die Pflege eines dichten, grünen englischen Rasens an die Hand geben.

Englischer Rasen im Regents Royal Park in London.
Auch von oben klar erkennbar: Satter, dichter, grüner Rasen im Regent's Royal Park (London).

Was ist ein typisch englischer Gartenrasen?

Einen englischen Gartenrasen erkennt man an seiner dichten Struktur, seiner samtigen Oberfläche, die wie ein Teppich auf dem Untergrund liegt. Makellos zeigt der englische Rasen sich, kein Beikraut wie Löwenzahn oder Gänseblümchen stören die sattgrüne Oberfläche. Der englische Rasen gehört zum Gartenstil des Englischen Gartens. Im Gegensatz zu dem zweiten in Deutschland verbreitetem Gartenstil, dem italienisch-französischem Barockgarten, zeichnet sich der englische Gartenstil durch eine weite offene Gestaltung mit einigen Inseln an Blumen und Stauden aus.

Das auffälligste Merkmal des englischen Stils ist ein dichter, grüner Rasen, der aussieht, als wäre er exakt mit Nagelschere und Lineal geschnitten worden. Englischer Gartenrasen ist kurz, dicht, weich und saftig grün. Man findet ihn als Zierrasen, aber auch als Nutzrasen. Für Sport und Spiel ist der Landschaftsrasen geeignet und beliebt. Er hält, vorausgesetzt er wird richtig angelegt und gepflegt, nämlich auch jede Menge aus.

Wie bekommt man einen perfekten englischen Rasen?

In der kühlen und feuchten Witterung der britischen Inseln, woher der englische Rasen stammt, gedeiht er prächtig. Hierzulande gehört eine Menge Arbeit, Geduld und Wasser dazu, um einen perfekten englischen Rasen sein Eigen nennen zu können.

Welcher Rasentyp eignet sich für einen englischen Rasen?

Die wichtigste Grundlage für einen perfekten dichten Rasen ist das richtige Saatgut. Es gibt verschiedene Rasenmischungen. Wollen Sie englischen Rasensamen kaufen, erkennen Sie gute Qualität an dem Siegel RSM. Das steht für Regel-Saatgut-Mischung. Für die grüne Augenweide sollten nicht mehr als drei bis vier Gräserarten in der Mischung enthalten sein. Ideale Gräser für einen englischen Gartenrasen sind:

  • Weidelgras
  • Horst-Rotschwingel
  • Haarblättriges Rotschwingel
  • Wiesenrispe
  • Weißes Straußgras
  • Rotes Straußgras

Englischer Gartenrasen – Vorbereitung und Aussaat

Damit in Ihrem Garten ein richtig dichter und kräftiger englischer Rasen wachsen kann, braucht es einiges an Vorbereitung, ehe es ans Rasen aussäen geht. Der Boden sollte nicht zu feucht sein, ideal sind sandige Lehmböden. Sie können Nährstoffe gut speichern, sind aber doch locker genug, damit der Rasen gut durchlüftet wird.

Es darf sich keine Staunässe bilden. Gegen Staunässegefahr hilft eine Drainageschicht. Lockern Sie den Boden unbedingt vor der Rasenaussaat gute 15 Zentimeter tief auf. Bearbeiten Sie die Oberfläche dann mit einer Harke, um sie zu ebnen. Lassen Sie die Fläche optimalerweise mehrere Wochen ruhen, so dass der Boden Zeit hat sich abzusenken und rückzuverdichten. 

Während der Boden für den englischen Rasen sich verdichtet, sollten Sie schon regelmäßig das sprießende Unkraut entfernen. Der Herbst ist dann die ideale Zeit, um den englischen Rasen einzusäen. Zum einen wächst in dieser Jahreszeit weniger Unkraut, zum anderen wird es Ihnen leichter fallen, den angesäten Rasen feucht zu halten. Mit einem Streuwagen bringen sie das Saatgut am gleichmäßigsten auf und vermeiden so von Anfang an dünnere Stellen und Rasenglatzen. Rasensamen sind Lichtkeimer und sollten daher maximal einen Zentimeter in den Boden eingearbeitet werden. Ein leichtes Walzen nach der Aussaat fördert das Anwachsen.

Düngen, mähen, bewässern: Die wichtigsten Tipps für die Pflege des englischen Gartenrasens

Ist die englische Rasensamenmischung aufgebracht, heißt es nicht nur abwarten, sondern es geht auch gleich an die Rasenpflege. Der Boden muss durchgängig feucht sein, damit der perfekte englische Gartenrasen gelingt.

Nach drei bis vier Wochen sollten die Grashalme eine Höhe von 7 bis 8 Zentimetern erreicht und ein dichtes Wurzelwerk gebildet haben. Jetzt dürfen Sie den englischen Rasen das erste Mal mähen. Dieser erste Schnitt fördert die Dichte des Rasens und trägt dazu bei, dass die Pflänzchen Ausläufer bilden. Achten Sie aber darauf, dass Sie den jungen Rasen nicht zu kurz schneiden, denn dann schwächen Sie ihn. Eine Schnitthöhe von 5 bis 6 Zentimetern ist optimal. 

Im Verlauf des Wachstums Ihres Rasens und die darauffolgenden Jahre ist eine regelmäßige Pflege unabdingbar. Ein englischer Gartenrasen bedeutet jede Menge Arbeit. 

  • zweimal pro Woche mähen, am besten mit einem Handspindelmäher, einmal längs in Reihen, einmal quer
  • etwa drei Mal im Jahr sollten Sie den englischen Rasen mit einem organischen Rasendünger düngen
  • Wässern Sie an trockenen Tagen
  • gelegentliches Kalken, je nach Bodenbeschaffenheit all zwei bis drei Jahre hält den englischen Rasen gesund
  • Durch Vertikutieren entfernen Sie Moos und Unkraut aus dem Vorzeigerasen und sorgen für Durchlüftung. Einmal nach dem Winter nach dem ersten Mähen reicht aus, denn das Vertikutieren ist eine große Belastung für den englischen Rasen. 

Das kritische Auge sieht alles – Tipps gegen Unkraut im englischen Gartenrasen

Damit die Rasenfläche wirklich nur aus Gräsern besteht, müssen Sie Unkraut regelmäßig entfernen. Unkrautstecher und Kreuzhacke sind die geeigneten Werkzeuge, um das unerwünschte Beiwerk zu entfernen. Es ist wichtig, dass die Wurzeln mit entfernt werden, sonst wächst das Unkraut sehr schnell nach. Haben Sie große Probleme mit viel Unkraut an einigen Stellen im Rasen, kann es helfen, dem Beikraut mit kochendem Wasser den Kampf anzusagen. Dabei geht auch der Rasen kaputt, aber Sie können den englischer Rasen nachsäen und so die Lücken wieder schließen. 

Beachten Sie meine Tipps und haben Sie ein wenig Geduld, werden Sie bald schon viel Freude an Ihrem englischen Rasen haben.